Zur Ikone
„Entschlafen der Gottesmutter vom Höhlenkloster zu Kiew“ und der Kiewer
Beutekunst
Ivan Bentchev
Abb. 1 Neuzeitliche Kopie nach der alten Ikone in der Krestowosdwischenskaja-Kirche in der Kiewer Lavra.
Der Legende nach haben die vier griechischen Baumeister der Hauptkirche des Höhlenklosters zu Kiew im Jahre 1075 aus Konstantinopel mitgebracht und den Gründervätern des Klosters Antonij und Feodosij übergeben. Nach ihrem Bericht war ihnen die Muttergottes in der Blachernenkirche zu Konstantinopel erschienen und die Ikone gegeben. Die alte Ikone nannte man daher auch „Vlachernskaja“, meistens jedoch „Entschlafen vom Kiewer Höhlenkloster“, denn sie stellte diese Szene dar und die Hauptkirche des Klosters wurde ebenso diesem Hauptfest der orthodoxen Kirche geweiht.[1] Die Ikone wurde als älteste bekannte Ikone der alten Rus und das wichtigste Heiligtum der Kiewer Lavra hoch verehrt und diesen Kult hat man heute auf eine Kopie, die nach dem alten Original gemalt und verziert wurde, übertragen (Abb. 1). Die Gedenktage der wundertätigen Ikone in der Russischen orthodoxen Kirche sind 15. August und 3. Mai.
Abb. 2 Kopie nach der alten Ikone in der Kiewer Lavra. 18. Jh.
Die hier abgebildete Ikone (Abb. 2) stammt aus deutschem Privatbesitz und dürfte in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts in Kiew entstanden sein. Sie ist in ölhaltiger Temperamalerei auf Leinwand and Zypressenholz gemalt and weist die Maße 18,7 x 31,7 x 1,5 cm auf. Die russisch-kirchenslawische Beischrift im unteren Rahmen lautet übersetzt: „Darstellung des wundertätigen Bildes des Entschlafens der Allheiligen Gottesgebärerin, das sich in der Kiewer Höhlenlavra über der Königstür befindet". Die schön modellierte Malerei repräsentiert den typischen Stil der Kiewer Ikonenmalschule der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, die unter dem Einfluss des westeuropäischen Barocks stand. Insbesondere die barockisierenden Gewänder mit differenzierten Chrysographien in Pudergold and -silber and die floralen Chrysographien auf dem grünen Vorhang des Lagers weisen darauf hin. Ein besonderes Qualitätsmerkmal stellt das Holz dar. Das sehr stabile, aus Konstantinopel importierte and entsprechend teure Zypressenholz wurde nur für besonders wertvolle Ikonen verwendet. Die stets kleinformatigen Repliken der Kiewo-Petscherskaja-Uspenie-Ikone sind selten. Da das Original nicht mehr existiert, haben solche Kopien einen großen historischen Wert. Mir ist kein altes Foto oder Abbildung des Originals bekannt.
Unsere Kopie erhebt also den Anspruch, sehr genau die Ikonographie der verschollenen, als wundertätig verehrten Ikone wiederzugeben und das tut sie auch: In der Mitte liegt die Gottesmutter auf dem Sterbelager. Ihr Kopf ruht auf einem roten Kissen. Das Lager ist umgeben von den zwölf Aposteln: Links im Bild, im Vordergrund, schwenkt Apostel Petrus ein Weihrauchgefäß. Links neben ihm steht wohl Jakobus d. Ä. Dahinter folgen wohl Simon, der andere Jakobus, Andreas and der weinende Markus. Christus, hinter der Bahre zwischen zwei Gebäuden stehend, hält die Seele der Gottesmutter in Gestalt eines in Weiß gekleideten Kindes auf seinem linken Arm. In Höhe seines Nimbus wird Chrisus von zwei schwebenden Engeln flankiert, die in den verhüllten Händen weiße Tücher tragen. Zwischen Christus and der Gottesmutter neigt sich Johannes der Evangelist über das Totenbett. Rechts im Bild erscheinen weitere fünf Apostel – neben Paulus, der das Totenbett umarmt, stehen wahrscheinlich Thomas, Matthäus, Bartholomäus and der stets bartlos dargestellte Philippus. Im Vordergrund, etwas links von der Mitte, gemalt ist ein geschlossenes Evangelienbuch. Auf der originalen Ikone verbargen sich dahinter die Reliquien der sieben Märtyrer, die von den Erbauern auch in die Grundmauer eingelegt wurden.
Die alte Ikone hing früher an seidenen Schnüren über der Königstür der Hauptikonostase der Entschlafen-Kathedrale im Kiewer Höhlenkloster and wurde täglich nach der Liturgie zur Verehrung durch die Gemeinde herabgelassen. Jeden Mittwoch wurde vor dieser wertvollsten Reliquie des Höhlenklosters der Akathistos-Hymnus gesungen. Die wundertätige Ikone war nicht besonders groß. Ihre Maße gibt E. Poseljanin mit 6,5 x 9 verschki an (ca. 30 x 40 cm). Laut Inventarisations-Eintrag des Museums Chanenko am 10.11.1942: "27,7 x 39,2; tiefe Fehlstellen, Löcher von dem fehlenden Oklad, fehlende Querleiste". Die Ikone war eingelassen in eine vergoldete Silberscheibe und besaß noch mehrere mit Brillianten und Edelsteinen besetzte Beschläge aus Silber and Gold, die allerdings 1922 von den Sowjets ins Ausland verkauft wurden. Zar Petr der Große betete 1709 vor dieser Ikone vor seiner siegreichen Schlacht bei Poltava. Bei Gefahr hat man mit ihr in Kiew Prozessionen veranstaltet, so 1677 and wegen Napoleon 1812. Das alte Gnadenbild der Gottesmutter ist seit dem 2. Weltkrieg verschollen, wahrscheinlich 1945 verbrannt.
Zusammen mit anderen Ikonen und ukrainischen Kunstschätzen stand sie als begehrte Beutekunst auf der Wunschliste der Nazis. Ihr Domizil, die 1073 bis 1078 gebaute Entschlafen-Kathedrale des Höhlenklosters ist von den deutschen Besatzern am 2. November 1941 in die Luft gesprengt worden. Doch die Entschlafen-Patroziniumsikone, zusammen mit der ebenso ehrwürdigen
Abb. 3 Muttergottes Igorewskaja. Kopie des 16. Jhs.
Ikone „Igorevskaja“ („des Fürsten Igor“, der Legende nach von 1147; laut Inventarisations-Eintrag des Museums Chanenko am 10.11.1942: "XII Jh. (?), Tempera auf Holz, 38,5 x 28,7, stark restauriert, viele Retuschen und Fehlstellen") (Abb. 3) und anderen Ikonen und Kirchenschätzen des Höhlenklosters (Urkunden der Hetmanen, Archive der Kiever Metropoliten, Akten und Handschriften 15.-18. Jahrhundert), hatte die Kiewer Abteilung des Einsatzstabs von Reichsleiter A. Rosenberg zuerst im Turm der Lavra, dann in einer Schule und schließlich (lt. Protokoll am 16.02.1943) im Museum für russische Kunst in Kiew ausgelagert.[2] Am 9. 10. 1941 wurde aus Berlin befohlen, dass die Mönche das Kloster räumen müssen, danach sollte es zerstört werden.[3] Und bereits am 3.11.1941 sprengten die Nazis die Entschlafenkathedrale, wobei sie das Gerücht verbreiteten, Partisanen hätten dies getan.[4] Als dann 1943 die Front näher kam, wurden im September 1943 die kostbarsten Ikonen und Schätze der Kiewer Lavra und anderer Kiever Museen vom Einsatzstab Rosenbergs auf Waggons geladen, um sie „ins Reich“ zu verschleppen. Die nach der Beasatzung Kiews, 1941, von der Stadtverwaltung eingesetzte Leiterin des Museums für russische Kunst, die Kunsthistorikerin Polina Arkadiewna Kulschenko (1892-1982), hat den Transport der Kiewer Kunstschätze bis zu ihrer Zerstörung begleitet. Sie war die Witwe des bedeutendsten Kiever Verlegers vor der Revolution, eine sehr gebildete Frau. Vom 22.09.1943 an hat sie auf Befehl von Dr. Georg Winter von der Einsatzstab-Landesverwaltung der Archive, Bibliotheken und Museen[5] die Kiever Kunstschätze nach Kamenez Podolski mitbegleitet. Dies waren 15 Kisten aus dem Museum für russische Kunst, davon 9 mit Ikonen (350 Stück in der deutschen Liste), 11 Kisten aus dem Museum für westeuropäische Kunst (Sammlung Chanenko) und diverse Pakete. (Es werden verschiedene Zahlen für die Kiever Ikonen angegeben: 222 (nach der in Kiev gleich nach dem Krieg 1945-1946 von Museumsleuten zusammengestellten Liste der Kriegsverluste, siehe Anm. 6)[6], 350 bzw. „um die 800 Stück“ (Dr. Alfred Rhode). Nach der mir vorliegenden deutschen Liste sind es 342 + 8 Ikonen gewesen. In Wirklichkeit sind es wahrscheinlich 348 Ikonen gewesen: 56 aus Museumsbesitz und 292 aus der Lavra.) Mitte Oktober brachte Dr. Winter weitere 46 Kisten vom Russischen und dem Chanenko-Museum mit nach Kamenez Podolski, deren Inhalt auch genau inventarisiert wurde. Frau Kulschenko berichtet in ihren "Erinnerungen", dass sie stets drei Listen machte – für Dr. Georg Winter, für sich und je ein Exemplar wurde in die (damals 83) Kisten gelegt. Diese Listen existieren noch, auch das alte (1939-1943) Inventarbuch des Museums für russische Kunst in Kiew. Anfang Dezember 1943 kam der Befehl von Erich Koch, die Kisten nach Königsberg zu bringen.[7] Tatsächlich kamen 78 Kisten am 11.12.1943 in Königsberg an. Als Frau Kulschenko am 14.01.1944 dort ankam, waren alle 78 Kisten mit den Kunstschätzen des Russischen Museums und des Chanenko-Museums bereits in Richau, dem Familienbesitz von E. Koch, 7 km von Wehlau und 60 km östlich von Königsberg entfernt. Später, am 14.09.1944 berichtete das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete in Berlin, dass die ukrainischen Kunstwerke aus Kiew und Charkow, darunter alte Ikonen, insgesamt in 85 Kisten verpackt, die etliche Millionen wert seien, in Ostpreußen gelagert wurden - in Richau bei Wehlau[8] und im Schloss Wildenhoff (Landsitz der Reichsgrafen von Schwerin, 70 km südlich von Königsberg, heute polnisch Dzikowo).
Schon im Herbst 1944 hat Graf
(Gräfin?) Schwerin der Bitte des Museumsdirektors Dr. Alfred Rhode entsprochen,
Kunstschätze aus Königsberg bei sich zu lagern, darunter Gemälde aus dem
Königsberger Schloss und ukrainisches Kunstgut. Polnische Kriegsgefangene
hatten den Straßenbahnwagen in Landsberg (5 km von Wildenhoff entfernt)
ausgeladen und die Kunstschätze am 13.11.1944 nach Wildenhoff gebracht.[9] Nach dem Bericht der Augenzeugin
Frau Kulschenko[10],
1946 schrieb sie in ihren "Erinnerungen" (1998 von S. Bilokin als Anhang,
S. 149-153, in seiner Publikation über P. Kulschenko - siehe Anm. 10 - publiziert),
wurde das Schloss Wildenhoff am 4.–5.2.1945 von Bomben getroffen. Dem persönlichen Bericht von Frau Kulschenko nach passierte damals folgendes: Gräfin Esther von Schwerin verlässt das Schloss am 22.01. Sie drängt vergeblich Frau Kulschenko, mit ihr nach Brandenburg zu fliehen. Am 3.2. verlässt die Wehrmacht Wildenhoff, kommt
aber am 5.2. wieder. Der Artillerie-Beschuss wird immer stärker. Das Militär
fordert Frau Kulschenko auf, nach Canditten (3 km westlich von Wildenhoff) zu gehen,
denn das Schloss würde gesprengt, "damit es in nicht in die Hände Iwans fällt". Sie gehorcht nicht. Am Donnerstag, 15.2., lässt Frau Kulschenko unter starkem Beschuss alle Kisten
und ihre persönlichen Sachen durch russische Arbeiter und einige Polen
und Franzosen in den Keller bringen. Den Schlüssel hat sie. Am nächsten Tag
kommen drei Militärs und verlangen von ihr, dass sie ihnen zeigt, was
im Keller versteckt sei: "Als sie die Kisten sahen, sagte einer von ihnen:
'Und das alles werden die Russen kriegen', worauf der andere entgegnete:
'Nein, die Russen werden wenig erhalten'" (Kulschenko, S. 152). Halbe Stunde später findet
Frau Kulschenko den Schlossriegel kaputt gemacht und ihre persönlichen Sachen durchwühlt.
Am nächsten Tag (17.2.) verlassen die Deutschen unter starkem Beschuss das
Schloss Richtung Canditten. Während Frau Kulschenko draußen auf die Rote Armee
wartet, gerät das Schloss stark in Brand. Nach fünf und halb Stunden kommen die ersten russischen Soldaten, das Schloss ist inzwischen fast ganz ausgebrannt.
Frau Kulschenko ist nun in Landsberg (7 km von Wildenhoff) und bittet den russischen Kommandanten, sie nach Wildendorff gehen zu lassen. Mit einem Oberst und einem Major fährt sie dahin. Sie finden das Schloss völlig ausgebrannt und zum Keller ist kein Zugang wegen des noch brennenden Schutts. In den nächsten Tagen ist Frau
Kulschenko ständig unterwegs, in Landsberg, Canditten, Friedland und Landsberg. Sie
wird mehrmals verhört, zuletzt am 26.2. von einem General, dem sie einen schriftlichen
Bericht liefert. Erst am 15.3. gelingt es ihr mit einem Kapitän namens Schubin und
einigen Arbeitern, die Spaten mitgenommen haben, nach Wildendorff zu gelangen.
"Im Keller glimmte es noch. Wir gruben, fanden aber nur verkohlte Teile von Kisten und Ikonen." (Kulschenko, S. 153).
Demnach brannte das Schloss lange, anfangs in der Nacht vom 17. zum 18.
Februar. Frau Kulschenko hat mehrmals den Verlust der Kunstschätze durch den
Brand bedauert. Insbesondere erwähnt sie, dass die Ikone "Igorewskaja" verbrannt sei (Bilokin, S. 142) und auch ihre persönlichen Sachen - kunsthistorische Abhandlungen (S. 139).
unerwähnt bleiben, dass ihr Bericht mehrmals in Zweifel gezogen wurde.
Nach dem Krieg wurde auch Wildenhoff als möglicher Aufbewahrungsort für das Bernsteinzimmer vermutet.[11] Das Schloss wurde von der polnischen Bauerngenossenschaft wegen der Ziegel, die Wiederverwendung fanden, zerstört. Heute sind dort nicht einmal die Ruinen leicht zu finden. In den 1960er Jahren wurden von Fachleuten und der polnischen Armee Ausgrabungen mit schweren Baumaschinen und Metallsuchgeräten durchgeführt. In den Kellerräumen fand man wenig – tatsächlich einige Ikonenfragmente, eine in Preußen 1776 gefertigte Kupferplatte, neun italienische Medaillen und Plaketten (15.-16. Jh.), verbrannte Zeichnungen von Lovis Korinth, altes chinesisches Porzellan, japanisches Elfenbein, viel Keramik. Spätere Untersuchungen des Geländes durch die polnische Denkmalpflege aus Gdansk/Danzig brachten keinen Erfolg.
[1] Siehe über die Ikone Ivan Bentchev, Entschlafen der
Gottesmutter vom Höhlenkloster in Kiew, in: Hermeneia. Zeitschrift für
ostkirchliche Kunst 1 1997, S.
[2] Ivan Bentchev,
Gerettete und verschollene Kirchenschätze. Otto Klein und der deutsche
"Kunstschutz" in Kiew 1941‑1943, In: Hermeneia. Zeitschrift für
ostkirchliche Kunst 1 1997, S. 27‑40.
[3] Kurt Daluege, SS-Oberst-Gruppenführer und Chef der
Ordnungspolizei, im Telegramm an
Friedrich Jeckeln, SS- und Polizeiführer. Im
Terminkalender Himmlers steht, dass er ein vertrauliches Gespräch mit Hitler
über „das Schicksal des Kiewer Klosters“ gehabt hat. Siehe Є.П. Кабанець КТО И ЗАЧЕМ разрушил УСПЕНСКИЙ СОБОР КИЕВО-ПЕЧЕРСКОЙ ЛАВРЫ [Wer und warum hat die Entschlafen-Kathedrale des
Höhlenklosters in Kiev zerstört] http://www.kplavra.Kiew.ua/cgi-bin/view.cgi?part=news&act=descr&id=963&lg=ru
[4] Sie Bentchev,
op. cit. und Кабанець, op. cit.
[5] (1895, Neuruppin - 1961, Koblenz); Nach dem Krieg erster Direktor des Bundesarchivs, Koblenz.
[6] Ministerstvo Kul’tury Ukrainy: Katalog proizvedenyj
kievskogo muzeya russkogo iskusstva, utrachennykh v gody velikoy otechestvennoy
vojny 1941-1945gg. (Zhivopis’,
Grafika); Ed. Sostaviteli E.I. Ladyzhenskaya, L.A. Pel’kina, M.D. Faktorovich;
Kiev 1994; ISBN 5-8238-0316-8 [Catalogue of the Works of Art of the Museum of
Russian Art in Kiev Lost in the Years of the Great Patriotic War 1941-1945.
Paintings, Graphic Arts]
[7] O. E. Etinhof, Vizantijskie ikony VI – pervoj poloviny XIII veka v Rossii, Moskau
2005, S. 240-142.
[8] Nach Angaben von O. Etinhof auch 78 Kisten.
[9] Zitat aus http://www.amberroom.org/locations-castles-wildenhoff.htm:
“From the art collection in Kiew, 11 boxes with
paintings of West European artists, 6 boxes with paintings of Russian artists,
15 boxes with Ikonen and 16 boxes with Ikonen and paintings had been brought to
Wildenhoff. Each box contained between 10 and 134 pieces.
In Richau, the
However, Erich Koch heard about these
plans and made Mrs. Kulshenko move from Richau to Wildenhoff with the art
treasure. Gräfin Schwerin could remember very well that at the end of
October/beginning of November 1944 the treasure had arrived in Wildenhoff under
supervision of a Russian lady, a very educated historian”.
Dr. Alfred Rohde had visited Wildenhoff
before the move. He says is a letter: ,,Dear Earl! I plan on visiting Wildenhoff
on coming sunday to inspect the rooms which are supposed to hold our paintings.
Do you think I make it in one day? May I be there by train at 9.33 am?
Königsberg, October 17, 1944. Dr. Alfred Rohde.”
The transport arrived at the end of
October in Wildenhoff. Mrs. Kulshenko later on remembers that on November 14,
1944 other trucks arrived under supervision of the SS with machine guns.
Transport leader was Dr. Alfred Rohde. Also the content of this transport was
brought to the castle but Mrs. Kulshenko did not know any details. It is very
strange that Dr. Rohde brought looted art to a place south of Königsberg
between October and November 1944 because the Russian army was only about 60
miles Wildenhoff.
We know for sure that such a storage was
only supposed to protect from the danger of air attacks, not to return the
treasures. Rhode moved towards the front line and some people beleive he wanted
to deposit the looted artwork at a save place for their true owners.
When the
[10] Nach dem Krieg
wurde ihr der Prozess gemacht. Später (1976) hat Frau Kulschenko über
ihre Erlebnisse dem ukrainischen Journalisten S.I. Bilokin erzählt (siehe auch С.
Білокінь,
Гіркий
спогад про
Поліну
Аркадіївну
Кульженко //
Пам'ятки
України. - 1998. - Ч. 1. -
С. 148), auch dem russischen Gelehrten G.I. Vzdornov (1980) u.a. Weitere
Literaturangaben dazu bei O. Etinhof, op.cit.
[11] „Esther Gräfin Schwerin
erklärte dagegen, bis zum 21. Januar 1945, dem Tag, an dem sie die Flucht nach
Westen antrat, sei das Bernsteinzimmer in Wildenhoff nicht angekommen“. Zitat
nach Erich Wiedemann, Die Jagd nach dem
Bernsteinzimmer (II) http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-17976248.html